http://ostracon.biologie.uni-kl.de/b_online/e51/tropaeo.htm
Der wohl bekannteste Vertreter der Tropaeolaceae ist Tropaeolum majus, die Kapuzinerkresse mit schildförmigen Blättern und großen, zygomorphen, orange bis roten Blüten. Ein am Grunde nektarhaltiger Sporn ist zum Teil einem der fünf freien Sepalen homolog. Die Zygomorphie der Sepalen ist damit deutlicher als die der Petalen ausgeprägt. Die Familie stammt aus Mittel- und Südamerika, mit Schwerpunkt in Mexiko und Zentralchile. Die Mehrzahl der Arten sind sukkulente, senfölhaltige Kräuter.http://www.med-online.de/natap/tr-majus.htm,
Kapuzinerkresse - Tropaeolum majus
Familie der Kapuzinerkressengewächse - Tropaeolaceae
Die Kapuzinerkresse ist eine beliebte Balkon- und Gartenpflanze. Besonders auffallend sind die schildförmigen Blätter. Vom Hochsommer bis zum ersten Frost entfalten sich die gelben, orangen und roten gespornten Blüten. Ihre Heimat ist Peru. Im 16. Jahrhundert brachten die Spanier Samen dieser Pflanze nach Europa. Noch im selben Jahrhundert wurde sie bereits in den Kräuterbüchern erwähnt, und im Gebetbuch Albrechts V. von Bayern beschrieben und abgebildet. Blätter, Knospen und Blüten verleihen Salaten und Essig einen scharfen, würzigen Geschmack. Unreife Früchte sind ein guter Kapernersatz. Sie dürfen jedoch nicht in größeren Mengen verzehrt werden, da sie sonst stark abführend wirken.
1952 konnte die jahrhundertealte Wertschätzung der Heilpflanze bestätigt werden. Es wurden leichtflüchtige antibiotische Substanzen als Hauptwirkstoffe entdeckt. Die Nebenwirkstoffe sind noch unzureichend untersucht. In Peru behandelte man schon seit altersher die verschiedensten Wunden (auch infizierte) mit frischen Blättern der Kapuzinerkresse.
Verwendeter Pflanzenteil
Kapuzinerkressekraut - Herba Tropaeoli.
Inhaltsstoffe
Hauptwirkstoff, mit 0,03 Prozent ist das ätherisches Öl Benzylsenföl
(Benzylisothiocyanat), ein scharfschmeckender Stoff, das sowohl Bakterien
als auch Pilze abtöten kann und Oxalsäure.
Eigenschaften
Antibiotischer Effekt mit breitem Spektrum (grampositive und gramnegative
Bakterien, Sproßpilze der Soorgruppe und verschiedene Hautpilze).
Benzylisothiocyanat wird vom Dünndarm rasch absorbiert und teilweise
über die Nieren ausgeschieden, z.T. durch die Atemluft abgegeben.
Es lassen sich deshalb nur im Urogenitalsystem und im Bereich der Atemwege
ausreichende antibiotische Serumkonzentrationen erzielen. Unspezifische
Reizkörperwirkung (Anregung der Abwehrreaktion des Körpers).
Anwendungsgebiete
Bei Blasenentzündungen und Unterleibsinfektionen ist die Kapuzinerkresse
eine zuverlässige Helferin. Akute und chronische bakterielle Entzündungen
der Blase können mit ihrer Hilfe dauerhaft zum Verschwinden gebracht
werden, auch wenn antibiotische Behandlungen vorausgegangen sind, die nicht
zu einer vollständigen Abheilung geführt haben.
Als Bestandteil von Fertigpräparaten, zur Langzeitbehandlung von chronischen bakteriellen Entzündungen des Nierenbeckens; Soorinfektionen des Urogenital- und Atemtraktes; grippale Infekte; Augenheilkunde; Reizkörpertherapie.
Gegenanzeigen
Magen- und Darmgeschwüre. Nebenwirkungen
Leichte Magenreizung möglich, vor allem bei Patienten mit zu
geringem Säuregehalt des Magensaftes.
http://www.vetera.de/tr-majus.html
Fertigpräparate
Dolmagin forte | Boehringer | Größe 50 Stck (N3) | 27,50 DM |
Fichtolin | Schering | Größe 25 Stck(N2) | 16,45 DM |
Sibirian Tropf | Merck | 100 ml | 21,70 DM |
http://www.picturepoint.hrb.de/blumenrot/kapkresse/kapkresse1.htm
Rote Blumen
http://www-ang.kfunigraz.ac.at/~katzer/germ/generic_frame.html?Lepi_sat.html
Synonyme für Kapuzinerkresse (Tropaeolum
majus)
Bengali | Bilrai |
Dänisch | Nasturtie, Kapuciner karse, Baerkarse, Landloeber, Blomsterkarse |
Deutsch | Indische Kresse |
Englisch | Nasturtium, Indian Cress, Common nasturtium, Garden nasturtium |
Estnisch | Suur mungalill |
Finnisch | Koristekrassi, Köynnöskrassi |
Französisch | Capucine, Cresson d'Inde |
Isländisch | Skjaldflétta |
Italienisch | Cappuccina, Nasturzio indiano, Nasturzio del Perù, Nastuzio |
Niederländisch | Oostindische kers |
Norwegisch | Blomkarse |
Polnisch | Nasturcja wieksza |
Portugiesisch | Chaga seca |
Russisch | Nasturtsiya |
Schwedisch | Indiankrasse |
Singhalesisch | Kakutupala |
Spanisch | Capuchina, Nasturcia, Espuela de Galán |
Gartenkresse (Lepidium sativum
L.),
Brunnenkresse (Nasturtium officinale L.) und
Kapuzinerkresse (Tropaeolum majus L.)
Kresseblätter werden nicht oft mit anderen Kräutern gemischt; sie sind aber mit den französischen fines herbes (siehe Schnittlauch) verträglich und können daher zusammen mit jedem davon verwendet werden. Man verwendet Kresse auch für Kräuteressig (siehe Dill) und Kräutersaucen (siehe Borretsch über die Frankfurter Grüne Sauce).
Der wesentliche Nachteil aller Kressen ist, daß
sie nur frisch verwendet werden können und mancherorts nicht gehandelt
werden. Während Brunnenkresse zumeist nur wild vorkommt, kann man
jedoch sowohl die Garten- als auch die Kapuzinerkresse ziemlich leicht
kultivieren. Gartenkresse ist ausgesprochen anspruchslos und darüber
hinaus erstaunlich schnellwüchsig; bereits eine Woche nach dem Aussäen
muß geerntet werden. Um ständig frische Kresse vorrätig
zu haben, muß man daher drei Töpfe im Abstand von zwei bis drei
Tagen in einer Art Schichtbetrieb arbeiten lassen. Kapuzinerkresse braucht
nur ein wenig mehr an Pflege, liefert aber einen ganzen Sommer lang ständig
frische Blätter und drüber hinaus noch sehr schöne orange
Blüten, deren Knospen oder unreife Früchte einen oft gelobten
Kapernersatz ergeben.
http://www.paral.de/heute/kapuzin.html
Vielseitige Kapuzinerkresse
Üppiges Wachstum mit Zier- und Gesundheitswert
Von Isolde Keil-Vierheilig, Bayerische Gartenakademie
Sie ist eine reizvolle, einjährige Sommerblume, die im Bauerngarten fast nie fehlt und in den letzten Jahren durch die zunehmende Beliebtheit von "naturnahen Gärten" einen neuen Aufschwung erlebt hat. Am bekanntesten sind zwei Arten: Die eine klettert und berankt Zäune, Pergolen sowie Kletterhilfen, die andere, runde Büsche bildende Art eignet sich für Pflanzgefäße, Blumenbeete oder als Beeteinfassung.
Die Rede ist von der Kapuzinerkresse Tropaeolum majus. Die aus Südamerika stammende Pflanze wurde von jeher als Heilpflanze verwendet, denn einer ihrer Inhaltsstoffe, Benzylsenföl, ist ein pflanzliches Antibiotikum. Im 16. Jahrhundert kam sie nach Europa und fand schon bald Einzug in die Gärten.
Besonders beliebt ist die Kapuzinerkresse wegen ihrer Robustheit und der geringen Kulturansprüche. Sie wächst, außer in schweren und staunassen, in fast allen Gartenböden. Nur im Schatten bildet sie wenig Blüten, aber im Halbschatten und in der Sonne fühlt sie sich sichtlich wohl und dankt mit einer reichen Blüte.
Bald die Aussaat beginnen
Die gesamte Pflanze ist frostempfindlich. Deshalb
kann mit der Direktaussaat erst ab Anfang Mai begonnen werden. Allerdings
ist auch eine Vorkultur in Töpfen möglich, so daß ab Mitte
Mai bis Ende Juni an Ort und Stelle ausgepflanzt wird. Bei einer Direktaussaat
ist ein Reihenabstand von 25-40 cm einzuhalten. Acht bis zehn Samenkörner
werden je laufenden Meter zwei Zentimeter tief gesät.
Außer einer Reihensaat ist auch eine Horstsaat mit je zwei bis fünf Korn möglich. Je nach Witterung beträgt die Keimdauer acht bis vierzehn Tage. Schnell bilden sich rundliche, schild- bis nierenförmige Blätter, und aus den Blattachseln erscheinen von Juli bis Oktober große, langgestielte, attraktive Trichterblüten in den Farben Gelb, Orange bis Hellrot. Aus den leuchtenden Blüten bilden sich Kapselfrüchte mit vielen Samen. Diese fallen im reifen Zustand ab und können zur Wiederaussaat verwendet werden.
Da sich die buschig wachsende Kapuzinerkresse sehr schnell entwickelt und damit eine gute Bodenbedeckung einhergeht, unterdrückt sie in der Nähe aufkommendes Unkraut. Beide Kapuzinerkressearten stellen recht bescheidene Ansprüche an die Wasser- und Nährstoffversorgung. Wenn sie reichlich Nährstoffe erhält, bildet sie zwar viele große Blätter, aber kaum Blüten.
Ein aromatisches Gemüse
Die Kapuzinerkresse ist nicht nur ein Ziergewächs,
sondern Blätter und Blüten lassen sich auch als "Gemüse"
nutzen. Die als Salat oder zum Garnieren verwendbaren jungen Blätter
und Blüten besitzen eine blutreinigende und verdauungsfördernde
Wirkung. Ist eine sofortige Verwendung der frischen Pflanzenteile nicht
möglich, können sie kühl in einem Folienbeutel aufbewahrt
werden. Bemerkenswert ist der relativ hohe Vitamin C-Gehalt in den Blättern.
Der Geschmack ist scharf und senf- oder kresseähnlich. Auch die grünen,
unreifen Samen und die noch geschlossenen Knospen lassen sich verwenden,
als "Kapernersatz" werden sie in Essig eingelegt.
Anfällig für Blattläuse
Oftmals wird die Kapuzinerkresse auf Baumscheiben
ausgebracht, denn sie soll die Bäume vor Blattläusen schützen,
wobei sie selbst recht anfällig für diesen Schädling sind.
Rankende Kapuzinerkressesorten sind z.B. 'Scharlachglanz' und 'Glanzhybriden'.
Zu den niedrigwachsenden Sorten gehören 'Juwelenzauber', `Whirly Bird',
'Goldkugel' und 'Bunte Juwelen'.
http://www.flora-garten.de/heft/top3/top3_9904.html
Aufgeweckte Gäste aus Südamerika
Heiter und unkompliziert bereichert die Kapuzinerkresse unsere Gärten. Es gibt mehr als 80 Arten. Die einjährigen klettern und schlingen sich um Balkongitter und Zäune. Die mehrjährigen sind frostempfindlich und gelten als Juwelen für den Wintergarten.
Schon lange habe ich mein Herz an sie verloren. Vor einigen Jahren säte
ich im April eine Tüte der Sorte 'Whirlybird'. Und siehe da: Cremegelbe
Blüten begrüßten mich von Mai bis Ende Oktober jeden Tag
aufs Neue, unbekümmert und heiter. Die Pflanze wuchs kräftig
und stellte keinerlei Ansprüche. Stolz war ich auf meine Kapuzinerkresse.
Aber woher kommt dieser Name?
Vom kessen Sporn an ihren Blüten, der an die spitzen Kapuzen erinnert,
die auch den Mönchen um Franz von Assisi den Namen gaben. Sonst haben
die Blumen wenig gemeinsam mit ihren Namensvettern, den Kapuzinern. Das
rauhe Gewand der Mönche steht im krassen Gegensatz zu den weichen
Blüten und saftiggrünen Blättern.
Von der Kapuzinerkresse, botanisch Tropaeolum, gibt es mehr als 80
Arten, die alle aus Südamerika stammen. Es gibt ein- und mehrjährige
Arten. Letztere sind in England weitaus populärer als bei uns. Das
liegt am englischen Klima mit milden Wintern und kühlen Sommern. In
Deutschland pflanzt man die mehrjährigen Arten, die Knollen haben,
besser in den frostfreien Wintergarten, zum Beispiel die im Winter blühende
T. tricolorum oder die orangerote T. tuberosum, deren dicke Knollen gekocht
sogar eßbar sind.
Draußen im Garten treiben die einjährigen Arten ihr fröhliches
Spiel, erklimmen Zäune und Rankgerüste, fassen Beete ein und
bedecken die Baumscheibe unter Apfelbäumen. Am populärsten sind
die große Kapuzinerkresse (T. majus) und die zahlreichen Sorten und
Hybriden dieser unkomplizierten Art. Sie alle sind einjährig, sterben
also im Herbst ab. Aber keine Bange. Sie sorgen von allein für zahlreichen
Nachwuchs. Man läßt sie an Ort und Stelle aussamen oder sammelt
den reifen Samen und sät ihn im April wieder aus.
Gourmets bevorzugen die Blüten der Kapuzinerkresse eher auf dem
Tellerrand als im Blumentopf, legen die Blütenknospen und die unreifen
Früchte in Essig ein und genießen sie als würzigen Ersatz
für Kapern. Spaß macht diese Blume allemal.